Stern Ausgabe Nr. 6 vom 1.2.2018
https://www.stern.de/panorama/stern-crime/albanische-kartelle-
Albaner Mafia Clans in Frankfurt: eine junge Frau zählt die teuren Autos auf, was Albaner haben und ist stolz, rund um die Albaner Clubs in Frankfurt. Auf Hundert Meter: 3 Ferrari, Porsche Spezial Anfertigung, ein GTS, 2 GLE
Im vor wenigen Tagen veröffentlichten Bericht des UNODC (hier als PDF), des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung, spielt die Balkan-Route wieder eine Hauptrolle. Das Ergebnis ist nicht neu, aber trotzdem besorgniserregend: Mehr als 28 Milliarden US-Dollar werden mit Drogen allein aus Afghanistan umgesetzt – das ist mehr als das Bruttoinlandsprodukt des Landes.
Albaner Mafia Clans in Frankfurt: eine junge Frau zählt die teuren Autos auf, was Albaner haben und ist stolz, rund um die Albaner Clubs in Frankfurt. Auf Hundert Meter: 3 Ferrari, Porsche Spezial Anfertigung, ein GTS, 2 GLE
Ein Opfer der Korruption
Albanien Staatsanwalt Arben Jorgaqi ermittelte vor allem in den Netzwerken der Baumafia. Er wurde gefeuert und fürchtet jetzt um sein Leben
VONErich Rathfelder
taz | Arben Jorgaqi ist ein lockerer Typ. In der albanischen Küstenstadt Vlora kennt den gutaussehenden, schlanken Mann fast jeder. Die Schönheiten der Stadt umschwärmen den Junggesellen – wenn man den Bildern auf Facebook glauben will. Der Enddreißiger ist ein moderner, an Kunst, Musik und Politik interessierter Mensch, der auf den ersten Blick so gar nicht zu seinem Beruf passen will.
Doch er ist ein Staatsanwalt, der seinen Beruf und den von der Regierung propagierten Kampf gegen die weit verbreitete Korruption ernst nimmt. Noch vor Kurzem passten solche Leute in Albanien zur politischen Linie. Denn Albanien will seit der Machtübernahme durch den Sozialisten Edi Rama 2013 die Bedingungen der EU für eine Aufnahme des Landes in die Gemeinschaft erfüllen und die Justiz reformieren. Edi Rama kündigte nach Übername der Regierungsgeschäfte an, auf allen Ebenen die Korruption bekämpfen zu wollen.
Auf Anordnung der Regierung wurden damals in Vlora zwei neu gebaute, zehnstöckige Gebäude gesprengt. Die Bauherren hatten sich nicht einmal um eine Baugenehmigung bemüht. Sie folgten den damals üblichen Gepflogenheiten. Wer Geld und ein Grundstück hatte, baute einfach darauf los. Die Legalisierung war immer noch später zu erreichen. Dachten sie. Dass Edi Rama mit seinen Ankündigungen, Reformen durchzuführen, ernst machte, verwunderte nicht nur sie. Seither bemühen sich alle Bauherren in Albanien um Baugenehmigungen, bevor sie die Firmen bezahlen.
Es gelang Arben Jorgaqi herauszufinden, dass es einigen als honorige Geschäftsleute auftretenden Kriminellen gelungen war, Akten und Landtitel in Grundbüchern auszutauschen
..............
Man drohte ihm, nachdem er sich geweigert hatte, 300.000 Euro als „Kompensation“ anzunehmen. Arben floh nach Tirana und wechselt ständig seine Aufenthaltsorte. Er fürchtet um sein Leben. Seine Existenz ist erst einmal vernichtet. Er kann nicht mehr die Raten für seine kürzlich erworbene Eigentumswohnung in Vlora bezahlen. Er ist auf die Hilfe von Freunden angewiesen. Immerhin bleibt ihm die Hoffnung, dass das Appellationsgericht in Tirana zu seinen Gunsten urteilen wird. Angesichts der Verstrickung hoher Politiker in das Netzwerk der Grundstücksmafia beurteilt er die Aussichten, zu gewinnen, skeptisch. Ob Edi Rama zu seinen Versprechungen steht, wird sich spätestens dann zeigen.
http://www.taz.de/!5443244/Die so genannte Balkan-Route hat in den vergangenen Wochen und Monaten viel Aufmerksamkeit bekommen. Grund dafür sind die hunderttausenden Flüchtlinge, die diesen Weg gewählt hatten, um vom Krieg zu entkommen und um Asyl in Mitteleuropa zu suchen.